Kleinkinder nehmen bereits in ihren ersten Lebenstagen Unterschiede der Tonhöhen, Klangfarben, Rhythmen und Melodien wahr. Das gilt auch für feine Nuancen der Sprachlaute, die mit der Kanalisierung auf die Muttersprache jedoch mangels Nutzung verloren gehen. An diesem einzelnen Beispiel wird deutlich, dass der Prozess der Wahrnehmungskanalisierung ganz entscheidend die Entwicklung des Kleinkindes bestimmt. Auf die Musik bezogen bedeutet dies, dass von der Natur angelegte feinere Differenzierungen verloren gehen können und die musikalischen Kompetenzen gestärkt werden können, sofern das Kind in einer kulturellen Umgebung mit Musik heranwächst.
Ein Heranwachsen mittels Musik gelingt, wenn das Kind seine Bezugspersonen im weitesten Sinn über Lieder zur Bewegung musizierend erlebt und mittels rhythmischer Verse kommuniziert, eingebunden im Spiel und pädagogisch auf die Erkenntnis ausgerichtet, dass sich das Kind in dieser Phase primär durch Nachahmung bildet. Von hoher Bedeutung sind somit musikalische Vorbilder zu denen Kindergartenkinder eine Beziehung haben.
Das Singen und Bewegen als Alltagsritual in den Familien gilt es zu stärken. Sehr positiv trägt dazu das gemeinsame Singen und Musizieren im Alltag der Kindertageseinrichtungen bei, wodurch die Kinder ein Liedrepertoire aufbauen können, das sie auch zu Hause mit ihrer Familie singen können.
Eine Besonderheit stellt in diesem Zusammenhang der Schwerpunkt auf elementare Musikbildung in der Kindertageseinrichtung dar. Diese Einrichtungen verfügen über in der elementaren Musikpädagogik ausgebildetes Personal, sowie über eine Struktur, die dem Kind einen breiten Zugang zur Musik im Sinne des spielerischen Forschens und Erkundens ermöglicht.
Die BLKM stellt im Bereich "Kitas mit Musikschwerpunkt" bayerische Kindertageseinrichtungen mit dem Schwerpunkt auf musikalische Bildung in ihrer Einrichtung vor. Die BLKM verfolgt damit das Ziel, Beispiele guter Praxis in Form eines Steckbriefes aufzuzeigen, Austausch und Erfahrung zu fördern und die Vernetzung zu unterstützen.